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Wie versprochen möchte ich Euch heute einen kleinen Trick zeigen, wie Ihr mit dem Bokeh Eurer Kamera noch kreativer werden könnt.
Für ein schönes Portraitfoto wird meist mit einer relativ offenen Blende gearbeitet. Dadurch wird die Person im Fokus scharf abgebildet und der Hintergrund verschwimmt im Unscharfen. Sind im Hintergrund Lichtquellen, dann werden diese zu schönen Kreise. Als Motiv habe ich zur Demonstration unseren Weihnachtsbaum gewählt, da der Effekt durch die vielen Lämpchen besonders zum Tragen kommt. Das Beispiel zeigt einmal den Baum im Fokus und einmal bei dem der Fokus manuell auf einen Punkt zwischen Baum und Kamera gezogen wurde.
Am besten funktioniert dies mit einem sehr lichtstarken Objektiv. In meinem Fall habe ich ein 100mm Festbrennweite mit einer Offenblende von 2.8 gewählt.
Jetzt wollen wir das Bokeh verändern um das Bild noch spannender zu machen. Dazu benötigen wir lediglich etwas schwarzes Tonpapier, ein Skalpell, Tesa und etwas Kreativität. :)
Als Erstes schneiden wir aus dem Tonpapier einen Kreis, der den Durchmesser des Objektivs hat. Als nächstes wird in die Mitte eine beliebige Form geschnitten. Da es Weihnachten ist habe ich mich für ein Herz entschieden. :) Diese neue "Blende" wird dann einfach mit Tesafilm vor das Objektiv geklebt:
Je nachdem wie sehr man den Fokus nun ins Unscharfe zieht wird der Effekt verstärkt oder verringert:
In meinem Fall habe ich die Kamera komplett im manuellen Modus und mit manuellem Fokus betrieben, da ich teilweise Probleme mit der Belichtungsmessung bekommen hatte. Gleiches gilt für den Autofokus, wenn dieser nicht auf einem der mittleren Kreuzsensoren lag.
Als nächstes habe ich mir nun noch ein Modell gesucht um Euch auch ein Beispiel für ein "Portrait" zu zeigen. Wichtig ist, dass das Modell einen genügend großen Abstand zum Hintergrund hat, damit man genug Unschärfe in den Hintergrund bekommt.
Hier muss nun auch etwas mehr Wert auf die Beleuchtung gelegt werden. In meinem Fall habe ich versucht nur die Holzfigur selbst zu beleuchten und den Weihnachtsbaum im Dunkeln zu belassen, damit die Lämpchen besser zu Geltung kommen. Mit etwas Probieren bekommt man hier dann ganz gute Ergebnisse.
Mit einem noch lichtstärkeren Objektiv kann ich mir vorstellen, dass im Zusammenspiel mit einem Portrait, noch extremere Lichtformen möglich sind. Außerdem kann man mit der Größe der ausgeschnittenen Form experimentieren. Durch die relativ langen Belichtungszeiten sollte man in jedem Fall ein Stativ verwenden.
Nun noch viel Spaß beim Ausprobieren!